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Da sein wenn andere ausfallen

Vertretungsmanagement

Wenn das Telefon in der stationären Wohngruppe klingelt und eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter sich krank meldet, geht für die anderen die Arbeit noch mal richtig los: Herum­fragen, ob jemand einspringen kann. Wenn nicht: Die Liste mit den Telefonnummern der Aushilfen heraussuchen und jeden einzeln abtelefonieren, auf Anruf­beantworter sprechen und Rückrufe erwarten, eventuell eine Mail hinterher schicken, Absagen notieren. Das ist unangenehm, raubt Zeit und frustriert nicht nur den, der kurzfristig einspringen muss. Von der Sorge um den kranken Kollegen mal abgesehen.

Von der Sorge kann niemand befreit werden, von der zusätzlichen Arbeit hoffentlich schon bald viele: Ein zentrales Vertretungs­management mit eigenen Fachkräften und einem Koordinator soll helfen, wenn es in den Einrichtungen Ausfälle gibt. Die Idee dahinter: Im Krankheitsfall gibt es verlässlichen Ersatz für das Team. Niemand muss zwei Schichten hintereinander arbeiten oder ewig nach Ersatz suchen.

Das Team des Vertretungsmanagements bei Leben mit Behinderung Hamburg ist ein Pool, der ausschließlich aus Fachkräften besteht. Sie arbeiten nicht anteilig in einer Gruppe, sondern sind wirklich nur für die Vertretungsdienste eingeteilt – von denen es allerdings so viele gibt, dass die Springer immer ausgelastet sein werden. Deshalb wird die Bereitschafts­zeit zu 100 Prozent vergütet und es gibt einen verbindlichen Drei-Monats-Dienstplan.

Die Suche nach neuen Team-Mitgliedern läuft. In Zukunft soll es zwei Teams geben, die nur dafür da sind, die Mitarbeitenden in den Wohngruppen zu unterstützen. Die Kolleginnen und Kollegen der beiden Vertretungspools teilen sich auf in diejenigen, die kurzfristig am ersten Tag der Krankmeldung vor Ort sind und die, die bei längeren Ausfällen für bis zu drei Monate in eine Einrichtung kommen.

Das Telefon in der Wohngruppe klingelt zwar auch in Zukunft viel zu oft, aber dann heißt es für diejenigen, die gerade Schicht haben nur noch: Einfach dem Koordinator den Bedarf melden und auf die Vertretung ist so gut wie gesichert. Nicht immer, aber hoffentlich immer öfter können die Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen so unterstützt werden.

Julia Jung
Unternehmenskommunikation

Foto: pexels.com

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